Erfolgreicher Abschluss des Dialogverfahrens in Berlin-Spandau

Am 6. April 2019 schloss eine öffentliche Informations- und Dialogveranstaltung das im Winter 2017 durch das Bezirksamt Spandau initiierte Dialogverfahren zum Regenentwässerungskonzept im Einzugsgebiet des Groß Glienicker Sees in Berlin-Kladow erfolgreich ab. Das Dialogverfahren wurde vom Team der MEDIATOR GmbH geleitet und mediativ moderiert.

Zentraler Bestandteil des Verfahrens stellt ein im Prozessverlauf erarbeitete Interessensammlung und ein daraus abgeleiteter Kriterienkatalog dar.

Im Ergebnis des Verfahrens sind von allen Beteiligten als nachhaltig, d.h. als ökonomisch, ökologisch und sozialverträglich sowie als ortsbildgerecht angesehene sowie technisch und rechtlich machbare Lösungen für das Regenentwässerungskonzept in der ehemaligen Siedlung Wochenend West einschließlich der damit verbundenen Straßenraumgestaltung erarbeitet worden. Beteiligt waren insgesamt 19 Personen. Vertreten waren das Bezirksamt Spandau von Berlin mit dem Bezirksstadtrat (Abteilung Bauen, Planen und Gesundheit), dem Straßen- und Grünflächenamt sowie dem Umweltamt, die Berliner Wasserbetriebe (BWB), die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz e.V. (BLN), betroffene Nachbarschaften sowie die Bürgerinitiative Wochenend West (BIWW).

Mehr zum Verfahren erfahren Sie auf der Website des Bezirksamtes Spandau.


Zum Ergebnis:

Entwässerung und Straßenraum

Nachdem das erste, im Jahr 2017 vorgestellte Konzept keinen Zuspruch bei den Anwohnern gefunden hatte, wurde seit dem Winter 2017 gemeinsam mit dem Bezirksamt Spandau, den Berliner Wasserbetrieben und den Anwohner*innen anhand der Zielsetzungen eine alternative Planung entwickelt. Die Lösungen umfassen eine Reihe von Kompromissen und berücksichtigen eine Vielzahl der Wünsche der Bürger*innen.

Im Detail: Die Straßen werden den aktuellen technischen Regelwerken entsprechend ausgebaut, wobei auf die unterschiedlichen Straßenbreiten sowie an die Geländegegebenheiten und den Baumbestand abgestimmte Nutzungsräume definiert werden. Die Verkehrssicherheit kann dabei durch verkehrsberuhigte Bereiche (Straßenbreite bis 8 Meter), Tempo-30-Zonen (Straßenbreite 10 Meter) und den Einbau von geschwindigkeitsmindernden Elementen (Straßenbreite 10 Meter) erreicht werden. In der Mehrzahl der Straßen kann aufgrund der geringen Verkehrsdichte zudem das Mischprinzip zum Einsatz kommen. Dies bedeutet, dass es hier keine getrennten Rad- und Gehwege geben wird, sondern sich alle Verkehrsteilnehmer den Straßenraum teilen. Im Seekorso können hingegen barrierefreie Gehwege geschaffen werden.

Gerade diese flexible Lösung ermöglicht zum einen, den verschiedenen Ansprüchen der Verkehrsteilnehmer*innen gerecht zu werden und zum anderen, das Ortsbild zu erhalten. Damit wurde erreicht, auf den Altbaumbestand im Straßenland angemessen reagieren zu können und dadurch den Verlust von Straßenbäumen deutlich zu minimieren. Gleichzeitig kommen für den Bau der Straßen und Gehwege an das Ortsbild angepasste Materialien zum Einsatz. Ganz ohne Baumfällungen kommt auch das neue Konzept nicht aus, doch beschränken sich diese nur auf notwendige Eingriffe und sehen dafür entsprechende Ersatzpflanzungen im Gebiet vor.